VfR Bad Bellingen

e.V. seit 1924

Spiel mit Herzinfarktgefahr

26. November 2017 - 20:40 -- Jürgen Escher

Oh man, was für ein Spiel, bei dem die VfR-Fans von einer Gemütswallung in die andere fielen. VfR-Coach Werner Gottschling musste bei diesem Auswärtsspiel auf nicht weniger als 9 Spieler aus dem Kader der 1. Mannschaft verzichten. Zu den Langzeit-Verletzten kamen kurzfristig noch Christian Ophoven und Maximilian Lais hinzu die beruflich verhindert waren. Die Ersatzbank war mit Spielern der 2. Mannschaft bestückt. Aber nichts desto trotz nahm sich die Mannschaft für das Spiel in Wallbach viel vor. Das Spiel begann und die Wallbacher legten los wie die Feuerwehr. Irgendwie hatte man das Gefühl, der VfR ist gar nicht auf dem Platz und das rächte sich schon in den ersten Minuten. Denn die Platzherren gingen in der 6. Minute durch eine abgefälschten Schuss mit 1:0 in Führung und erhöhten eine Minute später auf 2:0. Das war dann vermutlich das „Hallo wach“ für den VfR, der sich nun etwas besser im Spiel zurechtfand und in der 10. Minute nach einer schönen Flanke von Yannik Domagala durch Moritz Reif per Kopf auf 2:1 verkürzte. Wie schrieb der Live-Ticker: „Hektik, Tempo, offener Schlagtausch von Anfang an. Ein wilder Ritt!“ Der VfR schien nun die Partie im Griff zu haben. Kapitän Moritz Reif hatte noch Pech (20. Min.) mit einem Lattentreffer, bevor sich Tim Siegin in der in der 22. Minute durchsetzte und den 2:2-Ausgleich schoss. Die Gottschling-Truppe war nun Herr der Lage und erarbeitete sich weitere Chancen. Tim Siegin scheiterte mit einem Schuss (27. Min.) am Wallbacher Torhüter. Kurz danach verfehlten gleich mehrere VfR-Angreifer knapp eine Hereingabe. Dann in der 32. Minute schnappte sich Goalgetter Tim Siegin den Ball, tanzte durch die Wallbacher Abwehrreihe und beförderte das Leder zum verdienten 3:2 Führungstreffer für den VfR in die Maschen. Ein unheimliches Tempo war in der Partie., aber der VfR fand eigentlich das ganze Spiel über nicht zu dem in den letzten Spielen gewohnten Kombinationsspiel. Die Spieler schenkten sich nichts. Einige Scharmützel der Spieler und Emotionen, auch von beiden Zuschauerseiten, brachten die Partie noch weiter zum Glühen. Die Platzherren befreiten sich wieder etwas und trafen in der 35. Minute den Außenpfosten. Zwei Minuten später ein guter Angriff der Wallbacher und es stand 3:3. Kurz vor der Halbzeit hatte die Bayer-Elf die Nase vorne. Zunächst wurde ein Tor der Wallbacher (41. Min.) wegen Abseitsstellung noch aberkannt, aber in der 43. Minute stand Wallbach-Stürmer Flato alleine, als ein abgewehrter Freistoß bei ihm landete und er keine Mühe hatte das 4:3 zu erzielen. Sieben Tore in einer Halbzeit - Wahnsinn. Nach Wiederanpfiff kam noch mehr Hektik in die Begegnung und hier hatte Schiedsrichter Durmus seinen Anteil. Eine klare Tätlichkeit (Ellbogencheck ins Gesicht von Yannik Domagala) ahndete er überhaupt nicht, obwohl es vor seinen Augen geschah. Eine Rote Karte wäre hier das Mindeste gewesen. In der 58. Minute brachte Trainer Werner Gottschling Sven Siegin für Ahmed Hasnaoui ins Spiel und besetzte mit ihm die rechte Außenbahn neu. Yannik Domagala rückte dafür ins Mittelfeld. Der VfR war in der zweite Hälfte überlegen, erarbeitete sich Chancen über Chancen und drückte auf den Ausgleich. Sven Siegin hatte in der 64. Minute Pech mit einem Schuss der abgeblockt wurde. Tim Schillinger hatte in der 65. Minute eine Doppelchancen, zunächst scheiterte er mit einem Kopfball am Wallbacher Torhüter, sein Nachschuss wurde von einem Abwehrspieler abgeblockt. In der 70. Minute brach „Aborigines“ Jochen Knoll in Jubel aus. Seine eigentlich als Vorlage gedachte Hereingabe aus ca. 30 Meter in halblinker Position lag zum 4:4 im langen Eck. Der VfR wollte nun den Sieg und drückte auf den erneuten Führungstreffer. Moritz Reif schoss aufs Tor (71. Min.), des bereits geschlagenen Wallbacher Keepers, aber sein Schuss wurde noch von einem Abwehrspieler abgeblockt. In der 76. Minute scheiterte Tim Siegin mit einem Kopfball am hervorragend reagierenden Goalie. In der 79. Minute setzte Sven Siegin seinen Bruder Tim in Szene, der den Ball an die Torlatte setzte. Auch Sven Siegin hatte nochmal eine gute Möglichkeit (83 Min.), doch sein Schuss verfehlte das Gehäuse. Schiedsrichter Durmus schickte in der 86. Minute eine Wallbacher Spieler mit Gelb/Rot vom Feld. Der VfR entfachte nochmal Druck auf das Wallbacher Tor. Tim Siegin wurde an der Strafraumgrenze gelegt. Den Freistoß von Tim Schillinger blockte die Mauer ab. In der Nachspielzeit (90. +2), nochmal eine Großchance von Jonas Dosenbach, der eine Hereingabe aus kurzer Distanz über das Tor setzte. Ein verrücktes Spiel war zu Ende, bei dem der VfR vor allem auf Grund der 2. Halbzeit eigentlich einen Sieg verdient gehabt hätte.

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