VfR Bad Bellingen

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Kann der Anschluss hergestellt werden?

14. November 2019 - 18:37 -- Jürgen Escher

Landesliga

VfR Bad Bellingen – FC Freiburg II

Interview von Matthias Konzok BZ Fupa.net mit Trainer Werner Gottschling vor dem Heimspiel gegen den FC Freiburg II.

 

Werner Gottschling

BZ-Plus: Der VfR Bad Bellingen steckt im Landesliga-Keller fest, die Konkurrenz droht sich abzusetzen. Trainer Werner Gottschling spricht über Kaltschnäuzigkeit im Abstiegskampf und den jüngsten Neuzugang.

BZ: Herr Gottschling, haben Sie einen Rasenroboter?
Gottschling: Nein. Aber mein Co-Trainer Peter Johann hat einen zuhause.

BZ: Der dürfte nicht ganz so groß sein wie der neue Roboter, den der VfR für die Platzpflege angeschafft hat. Macht Ihr Neuzugang einen guten Job?
Gottschling: Es gab Anlaufschwierigkeiten, aber langsam funktioniert es. In diesem Jahr spielen wir vielleicht einmal noch auf dem Rasen. Dann werden wir sehen, ob er seine Arbeit gut gemacht hat.

BZ: Am Equipment liegt es nicht, dass der VfR in sechs Heimspielen erst vier Punkte geholt und nur drei Tore erzielt hat.
Gottschling: Nach dem zweiten Spieltag hatten wir ein wenig Schwierigkeiten. Vielleicht haben die sechs Punkte einige geblendet. Zuhause gegen Dottingen und Krozingen hätten wir fast gewinnen müssen, machen aber die Tore einfach nicht.

BZ: In dieser Saison blieb der VfR fünfmal ohne Torerfolg, erst einmal ohne Gegentor. Welches Problem wiegt schwerer?
Gottschling: Das hängt alles zusammen. Treffen wir regelmäßig, verzeiht es hinten auch mal Fehler. Bei uns wird ein Fehler bestraft, der Gegner macht drei, aber wir machen die Tore nicht. Doch Kaltschnäuzigkeit lässt sich nicht trainieren. Und: Jede Woche haben wir eine andere Aufstellung. Trotzdem liefern wir ordentliche Spiele, belohnen uns aber nicht.

BZ: Nur zwölf Tore stellen die schwächste Ausbeute der Landesliga dar. Liegt das allein an dem Abgang dreier Stützen?
Gottschling: Am Anfang spielte es rein, wurde aber schnell ad acta gelegt. Jedoch wurde der Kader durch drei Ausfälle nochmal kleiner. Andere sind verletzt, gesperrt oder können nicht regelmäßig trainieren. Dann hat man am Spieltag nicht die Substanz, um ein paar Prozent draufzuhauen, sondern ist nach 30, 45 Minuten am Limit. Eine gute Trainingswoche ist manchmal wichtiger als der Spieltag. Dafür haben wir es recht ordentlich gemacht. Aber wenn du in der Liga bleiben willst, fehlen irgendwann die Punkte. Es zählen nur die Ergebnisse. Da interessiert es keinen, was hätte sein können. Das nimmt dir irgendwann keiner mehr ab.

BZ: Wo sehen Sie einen Ansatz?
Gottschling: Ich denke, Fußball ist fair: Die Teams, die mehr investieren, sich anständig vorbereiten, werden erfolgreich sein. Man bekommt das irgendwann auf dem Platz zurück.

BZ: Letztes Jahr belegte der VfR nie einen Abstiegsplatz, nun bereits seit dem sechsten Spieltag. Spürt das Team den Druck?
Gottschling: In der letzten Saison war er bis zum letzten Spieltag da. Die Konstellation war sehr eng, wie auch dieses Jahr. Allgemein ist das Niveau ein bisschen gesunken. Andere Dinge sind wichtiger geworden als der Fußball.

BZ: Für einen Trainer nicht einfach ...
Gottschling: Es ist ein schwieriger Spagat. Man hat seine Vorstellungen, muss heutzutage aber Kompromisse eingehen. Die richtige Dynamik kommt mit hoher Trainingsbeteiligung, gutem Konkurrenzkampf, so dass sich die Elf nicht von alleine aufstellt. Unsere Spieler wollen nicht in die Bezirksliga, weil es in der Landesliga deutlich mehr Spaß macht. Trotzdem sind nicht alle bereit – vielleicht auch unbewusst – diese Prozente mehr zu machen, mal auf Kleinigkeiten zu verzichten. So hast du es vielleicht auch nicht verdient, die Spiele zu gewinnen.

BZ: Was schließen Sie daraus?
Gottschling: Wir müssen schauen, wie wir die Leute motivieren. Das haben wir sechs, sieben Jahre sehr gut hinbekommen, weil wir es vorleben. Es entsteht eine Dynamik, weil es Spaß macht, man Erfolg hat, eine oder sogar zwei Ligen aufsteigt. Laufenburg ist das beste Beispiel: Da läuft das Ding im Moment von alleine.

BZ: Die geplanten Neuzugänge sollen den Konkurrenzkampf erhöhen.
Gottschling: Frisches Blut ist immer gut. Neue Spieler wollen sich beweisen, die anderen müssen wieder mehr machen und wissen, der Trainer kann durchgreifen, wenn etwas passiert.

BZ: Am Samstag, 14.30 Uhr, geht es gegen den Tabellen-13. Freiburger FC II. Eine Wundertüte, oder?
Gottschling: Im Prinzip ist das jeder Gegner ein bisschen. Wir schauen auf uns, wollen vorne die Dinger machen, die drei Punkte und fertig.

BZ: Sie trainieren den VfR seit Januar 2013. Ist dies Ihre schwierigste Saison?
Gottschling: Es ging jahrelang immer bergauf. Wir hätten jetzt nicht viel besser spielen müssen und könnten dennoch ein paar Punkte mehr auf dem Konto haben. Dann würden wir über gewisse Dinge anders reden. Zum Start sagten alle: Der VfR holt null Punkte. Nach zwei Spieltagen haben wir sechs und werden gefragt, ob wir Meister werden wollen. So ist der Fußball: Jeder gibt seinen Senf dazu, hat zum Teil aber keine Ahnung. Es war klar, dass es ein schwierigeres Jahr wird, da muss man sich mal dagegenstemmen. Manchmal kann man sich in solchen Situationen sogar besser entwickeln. Es kann nicht immer nur bergauf gehen.

 

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Kreisliga B

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