Mit gemischten Gefühlen reiste der Bezirksliga-Tross des VfR Bad Bellingen zum Meisterschaftsanwärter nach Weil. Die 2. Mannschaft des SV Weil kann zwar im Falle der Meisterschaft nicht in die Landesliga aufsteigen, weil die 1. Mannschaft der Weiler diesen Weg versperrt. Sie wollen aber unbedingt als Bezirksligameister die Saison beenden. Das letzte Heimspiel des VfR gegen Jestetten lief alles andere als gut und ging verloren, so dass man irgendwie nicht genau wusste, wie die Mannschaft diese Niederlage verarbeitet hat. Aus dem bisherigen Saisonverlauf ist zu entnehmen, dass sich die Weiler gegen Mannschaften aus der zweiten Tabellenhälfte schwer tun und schon einige Punkte gelassen haben. Die Männer von Trainer Werner Gottschling dagegen tun sich gegen Spitzenmannschaften leichter. Schönau, Tiengen, Wittlingen können ein Lied davon singen, auch das Vorspiel gegen Weil endete unentschieden. Der VfR wusste um die Gefährlichkeit der mit einigen ehemaligen Verbands-/Landesliga-Spieler gespickten Mannschaft. Dass das Spiel für die Platzherren eine harten Nuss wird, zeigte sich schon in der 5. Minute als Goalgetter Tim „Siegi“ Siegin den Ball am Weiler Torhüter vorbei zum 0:1 in die Maschen spitzelte. Ein weiterer Schuss von „Siegi“ (14. Min.) strich über die Torlatte. In der 30. Minute passierte dem Weiler Torhüter ein Missgeschick. Ein hoch aufspringender Ball konnte er außerhalb des Strafraumes nur noch mit den Händen abwehren und kassierte hierfür die Rote Karte. Die Platzherren mussten also die restliche Spielzeit in Unterzahl zu Ende bringen. Der Weiler Trainer Thomas Schwarze wechselte sich selbst ein und streifte das Torhütertrikot über. Die technischen Fähigkeiten der Weiler Mannschaft sorgten dafür, dass die Unterzahl nicht so arg ins Gewicht fiel. Beide Mannschaften bekämpften sich im Mittelfeld, so dass Torchancen Mangelware waren. Die einzige größere Torchance der Platzherren entsprang der 65. Minute, als ein Lupfer aus kurzer Distanz knapp über das Gebälk flog, ansonsten hatte die VfR-Abwehr den Weiler Sturm im Griff. Für Geburtstagskind Ahmed Hasnaoui kam Kai Schillinger (72. Min.) in die Partie. Die Bellinger versuchten mit Schüssen aus der zweiten Reihe den Torhüterwechsel auszunützen. Tom Schwarze machte seine Sache aber gut, wehrte die vereinzelten Schüsse mit Händen und Füßen ab. Dann machte „Siegi“ das zweite Mal bum und die Weiler gehörten der Katz. Unwiderstehlich drang er in der Strafraum ein (75. Min.) und versenkte die Kugel zum 0:2 in der Torecke. Trainer Werner Gottschling brachte in der 84. Minute noch Jannik Hugenschmidt für Tim Weber in die Partie. Am Ende der Begegnung musste ein weiterer Titelanwärter gegen den VfR Federn lassen. Der Sieg war wichtig, da auch die hinteren Mannschaften wie Wallbach und Herten siegten. Das Gottschling-Team hat nun einige Tabellenplätze (8. Platz) gut gemacht und als Aufsteiger weiterhin 10 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Bilder: Andrea Grobecker
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